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Wider jede Vernunft, aber systeminhärent

Das Folgende gilt für sämtliche Schultypen, incl. Universitäten/(Fach-)Hochschulen, und national wie international – ausnahmslos und in sämtlichen Studien einhellig belegt!

Auch in der Bildung geht es den Politikern nur um Kontrolle und Macht, mag dies auch Millionen von jungen Menschen wertvolle Zukunftschancen und den Staat, d.h. uns Steuerzahler, völlig sinnlos verschwendete Milliarden kosten.

Längst bewiesen (und auch den dümmsten/desinteressiertesten Politikern bewußt) ist, daß

  • private Schulen kostengünstiger arbeiten – trotz halb so großer Klassenstärken;
  • private Schulen pädagogisch bedeutend intelligenter und unter humaneren/kindgerechteren Bedingungen unterrichten;
  • der „Gewaltquotient” an Privatschulen ungleich niedriger liegt als an staatlichen;
  • Privatschulen bei den PISA-Studien regelmäßig deutlich besser abschnitten;
  • das Engagement der Lehrkräfte an Privatschulen erheblich über dem der staatlichen Lehrkörper liegt;
  • der soziale Zusammenhalt und das „Betriebsklima” in Privatschulen erheblich besser ist;
  • die Kommunikation von Lehrern, Schülern und Elternschaft in Privatschulen deutlich höher liegt und
  • die Lerninhalte privater Schulen wesentlich zukunftstauglicher sind als an staatlichen Paukinstituten.

Kein Wunder, die Motivation aller Beteiligten ist eine völlig andere, wohingegen Eltern, Lehrkörper und Schülerschaft an öffentlich-(un)rechtlichen Wissensvermittlungszentralen sehr häufig in einem wenig dienlichen Gegeneinander stehen, was sich u. a. in steigenden ‚burn-out’-Zahlen bei Lehrern äußert.

Nun haben auch die jüngsten Studien zur Rentabilität privater und staatlicher Schulen eindeutig belegt, daß erstere zwischen 15% und mehr als 35% günstiger wirtschaften, der Staat also – unabhängig von o.g. Vorteilen – Milliarden sparen könnte. Nichtsdestoweniger beharren die Etatisten und Systemwahrer auf der öffentlich-(un)rechtlichen Bildungshoheit.

Lieber schließen Kommunen und Bildungsbehörden in verwaisenden Regionen Schulen (und Kindergärten) und setzen Schüler und Lehrer längeren Schulwegen aus, als daß die Inhumanität und ökonomische Widersinnigkeit des bundesdeutschen „Bildungs”wesens infragegestellt wird.

Lieber wird inkaufgenommen, daß bessergestellte Eltern ihre Sprößling ins Ausland oder auf Internate schicken. Auch die ehemalige bayerische „Bildungs”ministerin Hohlmeier, Tochter des früheren Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß, wußte sehr wohl, warum sie ihre Kinder lieber privat unterrichten ließ. Speziell in Bayern ist es schier unmöglich, private Schulen aufzubauen (von weiterführenden Schulen und Universitäten ganz zu schweigen), aber auch in bildungstechnischen Notstandsgebieten im Norden der Republik wird privates Engagement mit allen Mitteln politisch be und verhindert.

Wir durften diese Erfahrung sowohl mit der pAS – private Akademie für die Selbständigkeit, als Berater mehrerer Gründungsversuche von Privatschulen sowie beim Aufbau der ersten privaten Universität (‚Hanse-Uni’ in Rostock) machen. Den gleichen „Geist” politisch paranoider Systemwahrung atme(te)n traditionell sämtliche Bildungs“reformen” – das erinnert fatal an die Problemfelder Gesundheit, Steuern, Mittelstand, die Unternehmensbesteuerung und das mittelalterliche Zwangs-Kammerwesen hierzulande, aber auch das Meisterstück politischen Schwachsinns, die Rechtschreib”reform”.

Aus der jüngsten Studie:

Indem die öffentliche Hand für Schulen in freier Trägerschaft weniger aufwendet als für öffentliche Schulen, spart sie rund zwei Milliarden Euro pro Jahr. Die Freien Schulen erhielten 2005 im Durchschnitt 3.646 Euro Finanzhilfe pro Schüler und Jahr, wohingegen sich die Schülerkosten an staatlichen Schulen auf durchschnittlich 6.622 Euro beliefen (siehe auch die Studie von Helmut E. Klein: „Privatschulen in Deutschland, Regulierung – Finanzierung – Wettbewerb”, IW-Analysen Nr. 25, Köln 2007). So vor einem Jahr dargestellt von Dr. Benediktus Hardorp vom Institut für Bildungsökonomie des Bundes der Freien Waldorfschulen

In Deutschland gebe es ein gutes Angebot an staatlichen Schulen – der Steuerbonus für Privatschüler wolle dem Ministerium nicht einleuchten. Es ist schon kurios, wie wenig fiskalisch die Spitze des Bundesfinanzministerium denkt. Denn dieses „Angebot an staatlichen Schulen” kostet den Steuerzahler Geld – sehr viel Geld. Diese Kosten sind aber proportional zu der Anzahl der Schüler, die das staatliche Schulsystem nutzen. Weniger Schüler im staatlichen Schulsystem bedeuten weniger Kosten. Somit kann der Staat volkswirtschaftlich am besten Kosten sparen, indem Schüler im Ausland zur Schule gehen. Denn dann fallen diese Kosten für die mit Steuergeldern gefüllte Staatskasse gar nicht an. Besuchen Schüler Schulen in freier Trägerschaft innerhalb Deutschlands, gilt dasselbe, wenn die Schulen noch keine Finanzhilfe erhalten (meistens drei Jahre lang nach ihrer Gründung). Danach ersparen diese Schüler dem Staat immer noch Milliarden, weil freie Schulen in Deutschland weit unter dem Standard von staatlichen Schulen bezuschußt werden. Ist man also nicht ideologisch so blind, um den allergrößten Kostenfaktor, nämlich das staatliche Schulwesen, einfach auszublenden, würde man im Finanzministerium darauf kommen müssen, Eltern mehr steuerliche Anreize zu geben, ihr Kind auf Schulen im Ausland bzw. auf Schulen in freier Trägerschaft zu schicken, um unterm Strich Kosten zu senken. Das wäre einleuchtend. Daß man an der Spitze des Bundesfinanzministeriums genau in die gegenteilige Richtung denkt und damit volkswirtschaftliche Realitäten entweder nicht kennt oder ausblendet, zeugt von einer erschreckenden fiskalischen Inkompetenz.

Getrieben von der panischen Angst, Kontrolle und Macht (incl. lukrative Posten) zu verlieren und jenseits jeglichen Verantwortungsbewußtseins gegenüber den Menschen ihres Herrschaftsbereichs weigern sich derzeit die Machtinhaber Birmas, die aus aller Welt angebotene Hilfe von kompetenten Fachleuten, Spendern und Katastrophenhelfern zu- und ins Land zu lassen. Der (zugegebenermaßen weniger spektakulären, aber zuhauf vorhandenen) Katastrophen im eigenen Lande sind wir uns aber gar nicht bewußt. Und hier reagieren unsere Machthaber nicht weniger korrupt und schamlos: Kontroll- und möglicher Gesichtsverlust, politische Behördenkungelei, ein bedenklich schwach entwickeltes Verantwortungsbewußtsein sowie die (berechtigte) Angst vor der öffentlichen Entlarvung ihrer fachlichen Inkompetenz und ein pathologisches Verständnis von Stolz auf die eigene Arbeit bilden für unsere – nicht aufgrund fachlicher Qualifikation gewählten, sondern parteiintern ausgeklüngelten – Bildungspolitiker unüberwindliche Hürden, zulasten unserer Jugend und deren Zukunftskompetenzen (und -chancen), des Steuerzahlers und des menschlichen Klimas in diesem herrlichen Land.

H.-W. Graf


Bildung, also die intelligente Entwicklung und Nutzung geistiger Ressourcen, ist viel zu wichtig, als daß man sie Politikern überlassen dürfte, denen es ja zumeist gerade daran fehlt!

J.-L. Earl, Aphoristiker, *1950

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