Digitaler Totalitarismus – Corona-App läßt grüßen…
Von China in die USA, von Tel Aviv über London bis nach Washington: Der Dokumentarfilm zeigt erstmals auf, wie sich Staaten weltweit im Kampf gegen Terrorismus und Kriminalität einen gefährlichen Wettlauf um immer mehr und immer neuere Überwachungstechnologien liefern. Mancherorts lässt der Sicherheitswahn bereits eine neue Art von Regime entstehen: den digitalen Totalitarismus.
Gegen diese Entprivatisierung sämtlicher Lebensbereiche – die Verkoppelung öffentlicher Totalüberwachung und derjenigen im häuslich-privaten Bereich (per TV, Handy, Telefon, Laptops, Monitore oder sogar Rauchmelder) ist nur eine Frage der Zeit – sprechen reale, aber auch psychologische Gründe:
- Alleine das Gefühl, unter ständiger Observation zu stehen, dürfte bei vielen paranoide Psychosen auslösen und sogar dauerhaft manifestieren;
- Wer nicht (Gesichts-)erkannt werden will, findet Accessoires (Masken, Mascara, Bärte, Backenimplemente, Perücken u.a.), wird sein Gangbild verändern u.a., um nicht erkannt zu werden;
- Fehlinterpretationen der Überwachungs-KI könnte erhebliche Nachteile bis hin zu falschen Anschuldigungen mit finanziellen, sozialen und psychologischen Nebenwirkungen zeitigen.
Kurzum: Ob diese Maßnahmen zur Abwehr von Angriffen, Straftaten, Amokläufen Verrückter, Fanatiker oder Selbstmordattentäter (die ohnehin nichts zu verlieren haben) wirklich hilfreich eingesetzt werden kann, ist zumindest zweifelhaft. Es erhebt sich die Frage, ob der dadurch gesteigerte Schutzeffekt die o.g. (und weitere) Nachteile, mögliche Probleme und derart grundlegende Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte aufwiegt und damit rechtfertigt.
Eine erfolgreich, freud- und sinnvoll genutzte Zeit
Hans-Wolff Graf