Seit der Bankenkrise 2008 war die HSBC in unzählige Skandale verwickelt. Egal ob Geldwäsche, Steuerbetrug, Korruption oder Zins- und Währungsmanipulation, immer wieder macht die britische Bank Schlagzeilen. Und jedes Mal kommt sie wieder mit einem Bußgeld davon, ohne Prozess oder Verurteilung. Der Begriff „Too Big to Jail“, also „zu groß für eine Gefängnisstrafe“, scheint der Bank auf den Leib geschrieben zu sein.
Behörden und Richter haben scheinbar vor diesem Finanzimperium kapituliert – wäre die HSBC ein Land, wäre es die fünftgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Die Banker der HSBC kommen so in den Genuss einer unglaublichen Straffreiheit.
Als Prototypen der „Bankster“ sind die Manager der größten Bank Europas Pioniere in der Globalisierung der Wirtschaft. Sie sind dafür verantwortlich, dass sich der Schwerpunkt der Finanzwelt immer weiter vom Westen nach Asien verlagert, insbesondere nach China.
Eineinhalb Jahrhunderte nachdem die HSBC von Opiumschmugglern in Hong Kong gegründet wurde, gilt sie heute als die europäischste der chinesischen Banken bzw. als chinesischste der westlichen Banken. Mittlerweile fährt sie nämlich unter der roten Fahne und ebnet so Hunderten Milliarden Euro chinesischen Kapitals den Weg in die westlichen Märkte.
Diese Strategie wurde noch von der britischen Regierung gefördert, die aus der HSBC eine der wichtigsten Verbindungen zwischen London und Peking machte. Im Namen des Freihandels hat Großbritannien so der chinesischen Finanzwelt Tür und Tor geöffnet und damit den Wolf in den Schafstall gelassen.
Fünf Jahre nach ihrer Dokumentation „Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt“ hat die Recherche Jérôme Fritel und Marc Roche diesmal nach Asien, Europa und in die Vereinigten Staaten geführt – stets auf der Spur der chinesischen Schattenfinanzen, die mittlerweile die internationale Finanzmarktstabilität bedrohen. Sie zeigen diesmal, wie die HSBC hinter ihrem Image einer Privatbank auf der dunklen Seite des Geldes arbeitet.
Dokumentarfilm von Jérôme Fritel (Frankreich 2016, 90 Min)
Kommentar von Hans-Wolff Graf:
Hier packen Insider über den gefährlichsten Hai im internationalen Finanz“becken“ aus.
Diese größte Bank im asiatischen Raum (und drittgrößte weltweit) entzieht sich als Finanzgelenk zwischen West und Ost buchstäblich jeglicher Kontrolle – und das bewußt und völlig skrupellos Wir „verdanken“ diesem Verbrechersyndikat den mittlerweile zehnjährigen (!) Kampf um veruntreute Millionen, resultierend aus der Kumpanei der HSBC mit Mr. Madoff..