Buchbesprechung
Henryk M. Broder
„Die letzten Tage Europas: Wie wir eine gute Idee versenken„
ARD Messe-Bühne, Oktober 2013
Mod.: Philipp Engel
Henryk M. Broder ist ein wahrer Europäer, der die europäische Vielfalt schätzt und deswegen der totalen Gleichmacherei durch die europäischen Bürokraten den bösen Spiegel vorhält. Wie kann es beispielsweise sein, dass ein europäischer Spitzenpolitiker freimütig erklärt, Europa könne wegen seiner strukturellen Demokratiedefizite niemals Mitglied der EU werden?
Broder entlarvt das Europa der Bürokraten und der Gleichschaltung als geprägt von einem neuen Totalitarismus, erfunden und propagiert von einer Politikerkaste, die die europäischen Völker in Geiselhaft genommen hat: Das uns verordnete Europa sei alternativlos, heißt es, wer es ablehnt, gefährde den Frieden. Dem widerspticht Broder und gibt all denen eine Stimme, die an Europa glauben, aber vom geldvernichtenden Merkel-Barroso-Draghi-Europa und dessen Alarmismus genug haben.
————–
Henryk M. Broder, geboren 1946 in Kattowitz, gehört zu den bekanntesten Publizisten Deutschlands, ist Mitbegründer des politischen Blogs „achgut.de“ und schreibt für die „Welt“. Bei Knaus erschien zuletzt „Vergesst Auschwitz!“. Er lebt in Berlin und Virginia/USA.