Wahrscheinlich wird diese Überschrift das Gros der Leser nicht einmal zu Stirnrunzeln veranlassen. Doch in Wahrheit verbirgt sich dahinter ein globaler Paradigmenwechsel, der gar nicht ernst genug zu nehmen ist.
Grob vereinfacht bilden die Wirtschafts- und Arbeitswelt einerseits sowie das familiäre Umfeld nebst unseren sozialen Beziehungen die beiden Pole unserer Lebensführung. Alle anderen Tätigkeiten können unter diese beiden Oberbegriffe (Freizeitgestaltung, Kultur- und Sporterleben, Reisen und Hobbys, aber auch Krankenhausaufenthalte und die Vorsorge für das Alter und gegen die Fährnisse des Lebens) subsummiert werden.
Insoweit sind auch Kommunen, Bundesländer und Staaten in gleicher Weise funktional zwischen diesen beiden Polen einzuordnen.
Nun ist jeder heute lebende Mensch von Kindesbeinen an gewohnt, als mehr oder weniger unbedeu-tendes Rädchen im Gefüge seines jeweiligen Staates und dessen Subfunktionen zu leben und zu arbeiten – bei unterschiedlichen Lebensstandards, teils städtisch, teils ländlich, in Kommunen unter-schiedlicher Größe und mit verschiedenen kulturellen und touristischen Angeboten. Ebenso gewohnt sind wir, daß der Staat per Gesetze und Verordnungen sowohl unser Privat- als auch unser Arbeits- und Wirtschaftsleben politisch gouverniert, regelt und beaufsichtigt – natürlich nur „zum Wohle und Schutz der BürgerInnen“.
Unmerklich, weil nur in kleinen Schritten der Allmählichkeit, haben sich aber gerade in den letzten 20 Jahren Veränderungen ergeben, derer die meisten BürgerInnen kaum gewahr wurden, deren weitergehende Folgen für die Zukunft jedoch geradezu dramatisch sein werden. Wir rissen im zeitreport dieses Thema schon des öfteren an: Die beiden o.g. Pole unseres Lebens entfernen sich in zunehmender Geschwindigkeit voneinander fort, und wie bei Magneten zu beobachten: Je weiter wir diese von einem Eisenstück entfernen, desto geringer ist deren Wirkung auf das Metall. Mathematiker beschreiben diese abnehmende Wirkung mit einer Exponentialkurve, die sich sehr wohl auch in unserem Fall als beschreibendes Moment anböte.
Im Klartext: [….]